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Steorn Orbo – nur Marketingstrategie?

orboplay.pngNach der weiteren Verschiebung der Präsentation des Steorn Orbo auf unbestimmte Zeit, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das ganze eventuell eine geschickt eingefädelte Marketingaktion sein könnte.

Der Hintergrund dazu beruht auf der Tatsache das, Steorn eigentlich ein Dienstleister für e-Commerce Produkte ist/war, der plötzlich im letzten Jahr die Entwicklung eines Mikrogenerators ankündigte.

Böse Zungen behaupten nun, dass die gesamte Aktion nur eine Art Promo für die Marketing-Fähigkeiten der Firma sein soll.

Recall that Steorn is a former that saw its market vanish during the dot.com bust. It stands to reason that Steorn has re-tooled as a Web marketing company, and is using the „free energy“ promotion as a platform to show future clients how it can leverage print advertising and a slick Web site to promote their products and ideas. If so, it’s a pretty brilliant strategy.

Mehr über die Geschichte von Steorn gibts hier.

Ich werde mir jetzt und hier mal sämtliche Kommentare sparen und darauf hoffen, dass das Mysterium bald aufgelöst wird. Und wenn es soweit ist werde ich mich bemühen euch als erste davon in Kenntnis zu setzen.

22 Antworten auf „Steorn Orbo – nur Marketingstrategie?“

Ich habe mir die Technik von Orbo so genau (wie über Internet möglich) angeschaut: Kann auf diese Art nicht funktionieren. Das Bild mit den Magneten verletzt eindeutig den Grundsatz von dU + dEa = δQ + δW. Eigenlich sollte jeder Mensch der etwas von dieser Materie versteht entsetzt sein. . . denn diese irischen Scharlatane geben damit einmal mehr ein in der Öffentlichkeit ohnehin schwierig zu behandelndes Thema der Lächerlichkeit preis.

Ja gut aber, genau das ist es ja worum es geht, die Wiederlegung des 1. Hauptsatzes der Thermodynamik. Mich würde interessieren welches Bild mit Magneten du meinst. Bin zwar leider nicht das Physik-Ass aber vielleicht versteh ich trotzdem was du meinst.
Danke für deinen Beitrag auf jeden Fall!

Ich meine die in einer Kreisform in Plexiglas eingelegten Magnete. Mir ist ein Experiment einer Technischen Hochschule in Deutschland bekannt das zumindest optisch eine Verblüffende Ähnlichkeit aufweist. Nur war das eine gestellte Aufgabe der Dozenten an die Studenten. (Mit einem im Vorfeld an neutraler Stelle hinterlegten Hinweis dass dieses Experiment eine Täuschung sei. Die Lösung war ein entsprechend angesteuerter Elektromagnet.) Nicht dass aus dem Bild geschlossen werden kann dass Mr.McCarthy die gleiche Technik verwendet, ich wage nur vorsichtig zu behaupten dass Orbo auf die Art und Weise weder den Energieerhaltungssatz noch einen der Hauptsätze der Thermodynamik wird wiederlegen können.

Man kann im Netz ja gar keine Informationen zum jüngsten Stand in Sachen Orbo erfahren. Also, wenn’s doch eine große Werbeaktion ist, warum kommt es dann zu keinem finale furioso? Das wird sich die Firma doch wohl als i-Tüpffelchen nicht entgehen lassen, oder? Für das Unternehmen wird sich die ganze Geschichte wohl in finanzieller Hinsicht zu einem perpetuum mobile entwickeln…

Ich bin im Moment dabei noch einige Informationen zusammenzutragen und werde entweder heute abend oder morgen früh mal einen „Stand der Dinge“ posten.
Aber du hast recht, wenn es ein Marketing-Streich wäre, warum kommt dann nicht jetzt der große Knall, wo alle drauf schauen?

Das Ding, das man in London sah, war nicht Orbo. Sondern nur der Rahmen bzw. Stator. Dies ergibt sich auch klar aus Zeitungsfotos, welche das komplette Gerät zeigen: http://news.bbc.co.uk/2/hi/technology/6283374.stm
Der zentral gelagerte Rotor war zwecks Reparatur der (wegen Hitzestau in der geschlossenen Plexiglasbox?) defekt gegangenen keramischen Kugellager herausgenommen worden. Man sah also nur den Rahmen. Nicht den/das Orbo.

Zweitens: Das Ding in London wurde gar nicht von Steorn gebaut. Sondern von ihrem Manufacturing Partner. Steorn entwickelt IP, nicht Produkte.

Drittens: Kein Marketingstreich, da hätte man es ganz anders gemacht. Eine weitere Demo wird es geben, aber Ort und Zeit werden erst dann angekündigt, wenn das Motörchen bereits am Laufen ist.

Viertens: Ja die erste Demo war peinlich, aber Pannen passieren sogar bei deutlich teureren Projekten. Gestern gabs ne Meldung, dass der Large Hadron Collider (LHC) abstürzte wegen Magnet-Problemen. LOL.

Fünftens: Orbo ist eh nicht das erste halbwegs akzeptable „Perpetuum Mobile“, wenn man sich mal Teile wie die „Atmos Clock“ anschaut. Läuft auch ewig, theoretisch.

Sechstens: ʇɯɯoʞ sÉ?Ê? ɥɔou ssÉ?p uÇ?ɟɟoÉ¥ pun uÇ?ʇɹÉ?Ê?qÉ? lÉ?ɯ ɥɔÉ?ɟuıÇ?.

Die Atmos Uhr ist ganz sicher kein „perpetuum mobile! Nicht einmal ein halbwegs akzeptables, wie Panda meint.
Warum? Ganz einfach, die Uhr verletzt keinen der als gültig anerkannten Hauptsätze der Physik. Das benützte Gasgemisch reagiert extrem auf minimalste Temperaturunterschiede und zieht mit diesen Bewegungen das Uhrwerk auf. Nach einer, zugegebenermassen enorm langen Zeitspanne, muss die Uhr mechanisch (mindestens in Form eines Oelwechsel) gewartet werden und wird dabei neu justiert.
Diese Technik ist absolut genial, es ist nur schade dass damit keine Energie in grossem Stil erzeugt werden kann.
Nebenbei: Ich bin mittlerweile Sicher dass von Orbo aus dem Bereich der „revolutionären“ Energieerzeugung nichts mehr kommen wird, da kann die Welt noch lange warten.

> Die Atmos Uhr ist ganz sicher kein “perpetuum mobile! Nicht einmal ein halbwegs akzeptables, wie Panda meint.

Doch: Halbwegs akzeptabel, nicht mehr und nicht weniger. Perpetuum Mobile bedeutet ja ständiger oder konstanter Beweger. Dies ist gegeben bei der Atmos Clock. Die Bezeichnung PM setzt entgegen Deinem Post in keiner Weise voraus, dass einer der als gültig anerkannten Hauptsätze der Physik verletzt wird (PS: gibts etwa auch „Hauptsätze der Physik die -nicht- gültig anerkannt sind“ 😉

Okay: die Atmos-Uhr muss also nach ner halben Ewigkeit gewartet werden. Halbe Ewigkeit = halbwegs akzeptables PM. Sagte ich doch 🙂

Selbstverständlich nicht! . . . es gibt keine nicht gültigen Haupsätze der Physik. Soweit richtig: „perpetuum mobile“ bedeutet ständiges Bewegen in alle Ewigkeit.
Du hast recht, ein PM setzt in keiner Weise voraus dass einer der Hauptsätze verletzt wird, aber. . .

Stell Dir folgendes vor: Du hast eine, weil einer der Hauptsätze verletzt wird, nicht funktionierende Vorrichtung, im Sinne eines „perpetuum mobile“. Jetzt integrierst Du eine Energiequelle und erreichst damit eine Wechselwirkung, d.h. Du hast ein abgeschlossenes System in ein geschlossenes geändert. Die Vorrichtung funktioniert jetzt als Dauerantrieb unter Berücksichtigung der bekannten Hauptsätze der Physik. Um die Qualität und das Niveau der Technik zu halten und einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten muss irgend einmal ein Service durchgeführt werden. Es findet dadurch ein Unterbruch im Ablauf der Bewegung statt. Schon ist im Sinne der Bedeutung das Wort „perpetuum mobile“ nicht mehr relevant. Die Vorrichtung ist nicht in alle Ewigkeiten bewegt worden!
Und so ist auch die Atmos Uhr definiert worden.

Das hast Du schön auf den Punkt gebracht. Und wenn man’s bis zum Ende weiter denkt, finden wir sogar echte Perpetuum Mobile: Wir bestehen daraus! Nämlich aus Atomen. Und diese sind PM – wegen ihrer Elektronen. Somit wären wir wieder bei Magnetismus und diesem unerklärlichen Zirkus um ein „Orbo“, das nicht zu funzen scheint…

Was hat Steorn Ltd. drei Jahre lang gemacht? An diesem ominösen, weltrettenden Orbo gebastelt, das dann nicht lief? Nö, stimmt doch gar nicht.
Steorn hat vor 3 Jahren einen nicht mit altbewährter Physik erklärbaren Effekt beobachtet. Nix erfunden, nur beobachtet. Und dann gemessen, getestet, wieder gemessen und dokumentiert, mit High-Tech Testrigs und Software wie Flux3D (nur schon die Software kostet rund 70 TE). So.
Steorn hat sich also erstmal, und korrekterweise, um die Erforschung und Dokumentierung dieses Effekts gekümmert. Und zwar schrittweise! Zuerst wars Start/Stop. Erst seit kurzem (zirka 2 Monaten) weiss Steorn zusätzlich und mit Sicherheit, wie man daraus ein CM (Constant Motion) Maschinchen bauen kann. Erst seit kurzem.

Der Hauptgrund für das Demo-Fiasko in London war, dass der CEO voll auf Risiko gespielt hat. Zu hoch gepokert:

Er sagte, und dies gegen den Widerstand seiner internen (und externen!) Ingenieure, wir probieren das jetzt einfach mal und schauen was dann passiert. Das heisst: Wir zeigen CM statt die Version mit den Start/Stop Zyklen.
Tja, dann ging das schief. Wie das eben so passieren kann, wenn ein allzu optimistischer CEO ein zu grosses Risiko eingeht.
Doch bald organisiert Steorn eine zweite Demo. Dann wird das vernünftig geplant, und nicht so, dass man gleich den ganzen Wunschkatalog abdeckt (muss alles transparent sein, muss so und so gebaut sein damit niemand behaupten kann…). Egal: Man wollte zuviel.

Wars richtig, dieses physikalische Phänomen, diesen unerklärbaren aber zweifelsfrei messbaren Widerspruch genauer zu erforschen? Wars richtig, dass ein kleines Grüppchen von 20 Nasen sich hinsetzt und sagt, wir schauen uns das jetzt mal in Ruhe an? Wars richtig, dass die dann sagten, wir lassen das jetzt erstmal von hochklassigen Wissenschaftlern (Jury) untersuchen? –
Wenn auch nur EIN Prozent Chance besteht, dass diese Technologie tatsächlich praktisch genutzt und skaliert werden kann, zum Segen aller Menschen und zur Lösung vieler echt grosser Probleme, dann muss die Antwort JA lauten.

Ich warte einfach auf die nächste Demo. Selbst die allerkleinste Chance auf die Lösung grosser Weltprobleme muss gepackt werden. Sträflich wäre nur, es nicht zu versuchen.

Sehr pathetisch zum Schluß, aber wohl das was auch in meinem Kopf vorgeht. Wäre schon ziemlich cool wenn das ganze funktionieren würde.
Kurz zur Atmos Uhr: Es gibt ja verschiedene Arten von Perpetuum mobiles, und die Atmos Uhr erfüllt relativ exakt die Anforderungen für ein PM der 2.Ordnung. Dabei geht es um Umwandlung von Temperaturunterschieden in Arbeit, und das ist denke ich gegeben.

Habe hier nochmal ein paar Infos zusammengetragen, nicht alles, denn das ist meiner begrenzten Zeit kaum noch zu schaffen.

Panda, ich will mich nicht mit Dir über abstrakte Definitionen um den Begriff „perpetuum mobile“ streiten, es gibt genug andere die sich dazu berufen fühlen. Ich weiss selber dass im mikroskopischen Bereich der Natur ständig Prozesse ablaufen die hochgradig die Bedingungen für ein „perpetuum mobile“ der Klassen 1 – 3 erfüllen. Nur ist der Mensch technisch (noch?) nicht in der Lage diese Vorgänge zu kopieren und die so entstehende Energie abzugreifen und zu verwerten.
Ein funktionierendes „perpetuum mobile“ streng im Sinne des Wortes, so aufgebaut wie es sehr viele „Ottonormalverbraucher“ verstehen, nämlich ohne Energieerhaltungssatz oder Energiebilanz usw. existiert unmöglich.

Doch etwas anderes nähme mich wunder: Woher weisst Du so genau wie und was Steorn die letzten drei Jahre gemacht hat? Und nebenbei gefragt: Warst Du bei der Besprechung der Ingenieure mit McCarthy dabei oder hat er Dir seine Unternehmensstrategie bei einem Whisky geflüstert? Aber lassen wir das. . .

Zero hat recht, Dein Schluss ist ganz schön pathetisch, vor allem folgende Worte: „. . . zum Segen aller Menschen und zur Lösung echt grosser Probleme“.
Panda: Hast Du nicht das Gefühl die Menschheit würde sich erst recht Probleme einhandeln mit einem auf solcher Basis funktionierendem Gerät? Ich denke schon längere Zeit darüber nach was passieren würde wenn ein einzelner mit einer alle Vorgaben an einen mechanischen Dauerantrieb erfüllende Vorrichtung an die Öffentlichkeit träte. Ich bin mir gar nicht sicher dass das klug wäre. Und ob es für alle ein Segen ist wage ich massiv zu bezweifeln.

Wohl verstanden, ich rede nicht von Verschwörungstheorien der Ölmultis oder möglicher Besuche von in schwarze Ledermäntel gehüllte, mit dunklen Brillen ausstaffierte Männer beim Erfinder aber schau Dir einmal im Europäischen Patentrecht folgende Artikel an: §13 + §24 PatG =Ausschließlichkeitsrecht, Enteignungsvorschrift i.S. von Art 14 Abs.3 GG. Dazu gehören noch die Schlagworte Öffentliches (=staatliches) Interesse, Zwangslizenz und nationales Bundespatentgericht (BPatG). Wenn Du Dir das mal eingehend zu Gemüte geführt hast verstehst Du vielleicht meine Skepsis gegenüber deinem Pathos vom Segen für alle.

Sorry für den Pathos. Ich denke: Steorn ist angetreten, etwas zu beweisen. Im ersten Anlauf hat’s nicht geklappt, also warte ich einfach mal auf die zweite Demo. Falls die dann auch in die Hose geht, schreibe ich das Thema erstmal ab.

Für den Fall, dass Orbo funzt, kann man die weitere Entwicklung sowieso nicht vorausahnen. Auch in der nachfolgenden Ära werden Entscheidungen von korrupten Politikern getroffen. Die Vernunft ist selten an der Macht.
Und wenn jeder Mensch ein Orbo zuhause hat, dann wird auch dieses Teil bald zum sinnentleerten, falsch oder gar destruktiv eingesetzten Gadget wie schon so viele Erfindungen zuvor.
Einer dekadenten und übersättigten Gesellschaft kommt „zero cost“ Arbeitskraft gerade recht, wird sie aber kaum verbessern.

Anders siehts in Ländern und Gesellschaften aus, wo tatsächlich Probleme gelöst werden könnten, wenn die Kosten von dauerhafter Energie massiv sinken. Desalination, Bewässerungsanlagen, Heizungen usw., alles ohne Öl und Strom.

Du erwähnst Patentrecht. Steorn hat eine grosse UK Kanzlei engagiert, diese soll sich in Zukunft die Patentrechte verteidigen. Leider sind diese dann nicht mehr schützbar, sobald Fabriken in China und anderen Copyright-ignoraten Ländern die Erfindung von Steorn nachbauen. Und man munkelt auch, dass die London-Demo deshalb abgebrochen wurde, weil eins der eingereichten Steorn-Patente abgelehnt wurde. Who knows?

Zum staatlichen Interesse: Okay, der Grosse Bruder könnte das verhindern und in der Schublade verschwinden lassen. Aber hier habe ich Hoffnung, weil Steorn ein „Open Source“ Modell anstrebt und dies auch so kommuniziert hat: http://tinyurl.com/yalpde

FALLS das alles klappen sollte, was gegenwärtig noch sehr unklar ist, dann würde es so laufen:
Die UK Kanzlei kümmert sich wenigstens in der Anfangsphase um den Patenschutz. Die grossen Firmen zahlen Lizenzgebühren. Und nun kommts, die kleinen Leute bauen sich weltweite solche Maschinachen selber:
Ein Heer von Bastlern, die Blueprints fixfertig auf dem Web. Dann kann niemand die Verbreitung stoppen.

Dass Steorn genau diese Lösung und Strategie fand, spricht eigentlich dafür, dass mehr dahinter steckt als ein paar irre Iren, die zuviel Guinness saufen 🙂

Ich habe auf der Web – Site http://www.futurebytes.ch zum erstenmal gelesen wie Orbo eigentlich technisch funktionieren sollte. Der Verfasser dieser Schrift hat eine, jedenfalls für meinen Begriff, gute Beschreibung abgegeben.

In einem irrst Du Dich sicher: Vater Staat wird diesbezüglich nichts verhindern oder in der Schublade verschwinden lassen, ganz im Gegenteil, er wird sich eine solche Technik unbedingt unter den Nagel reissen. Das geschieht sogar ganz legal, die an anderer Stelle erwähnten Artikel im Patentrecht würden es ermöglichen. Staatliche Energiegesellschaften und diesen Konzerne nahestehende Unternehmen bekämen über Zwangslizenz das Recht eine solche Energieform zu verwerten. Der mit der Zeit zunehmende Ausfall von Steuern bei den anderen Energieträgern würde jede, aber wirklich jede, Aktion der Staatsmacht rechtfertigen. Alle Rgierungen dieser Welt kämen mit der gleichen Ausrede daher: „Wenn wir die Steuereinnahmen des Energiesektors nicht einnehmen, wie soll dann der Staat seinen Verpflichtungen nachkommen“?
Weil während einer gewissen Zeitspanne die bestehenden Steuern zu entrichten und gleichzeitig neue Einzuführen sind hat Vater Staat ein unbedingtes Interesse an einer solchen Vorrichtung. Ich wage vorsichtig zu behaupten dass unter dem Strich die Energiekosten für den einzelnen steigen würden, denn: „Eine saubere Energie darf was kosten, die Umwelt muss uns das Wert sein“. Dass sich damit nur Politiker und deren Günstlinge die Taschen füllen ist ein anderes Kapitel.
Ich beziehe mich auf Dein „FALLS“: Für Hinterhof- und Garagenbastler ist diese Technik, auch mit Blaupausen im Internet, zu aufwändig und zu kompliziert. Wenn Orbo wirklich auf dem Noether’s Theorem beruht braucht es noch Jahrelange Forschung bis dass eine (wenn überhaupt jemals) brauchbare Technik vorliegt.

> Der Verfasser dieser Schrift hat eine, jedenfalls für meinen Begriff, gute Beschreibung abgegeben.

Ja. Doch die Beschreibung ist outdated. Inzwischen weiss man ja, dass die erste Demo nicht funktionierte.

> In einem irrst Du Dich sicher: Vater Staat wird diesbezüglich nichts verhindern

Einverstanden. Ich griff das Stichwort „staatliches Interesse“ auf und schrieb dann einige Gedanken. Ist eh zum jetzigen Zeitpunkt alles Spekulation.

> auch mit Blaupausen im Internet, zu aufwändig und zu kompliziert

Falls und wenn Orbo wie angekündigt unter GPL als Open Source gelauncht wird, dann gibt es bald verschiedenste Varianten von Motoren, gross und klein, professionelle und Hobby-Versionen zum Eigenbedarf. Es wird Online-Communities für Bastler und Einsteiger geben – ähnlich wie für PC Modder. Bastler werden Bausätze herstellen und online anbieten. Die besten gibts dann auf eBay. „Build your own Orbo“ wird zum Megatrend und die Kids bauen sich ihre eigenen PM’s nach der Schule. Alles Spekulation, ich weiss. Doch falls Orbo funzt, erleben wir bald einiges, das vorher noch Sci-Fi war. Und wie so oft in der Geschichte der Erfindungen: Manchmal gehts plötzlich ganz schnell.

> Wenn Orbo wirklich auf dem Noether’s Theorem beruht

Es beruht auf magnetischer Viskosität (Sv) und vor allem: Anhand der Fotos und Risszeichnungen nach der Demo ist ersichtlich, dass da eigentlich nur ein paar Gehäuseteile, ein paar Magneten und zwei Kugellager nötig sind. Wie schwierig kann das sein? Die „grooves“ (Einkerbungen) im Stator sind gemäss Berichten dazu da, die Konfiguration flexibel zu adjustieren bis das Orbo von selbst läuft. Die flachen Magneten werden tiefer oder weniger tief hineingeschoben. Das kann fast jeder, müsste man meinen. Und wenn ich danach einen privaten Generator habe, den ich beliebig einsetzen kann für die Stromversorgung oder sonstwas, dann bin ich auch bereit, dazuzulernen.

Orbo ist simpel aufgebaut, behauptete Steorn im öffentlichen Forum. Kinder bauen Modellflugzeuge mit deutlich höherer Komplexität, und auch solche müssen perfekt austariert sein. Doch, ich kann mir durchaus vorstellen, dass Hinterhof- und Garagenbastler mit dem Orbo klarkommen. So komplex ist das Ding nicht, wie die Fotos beweisen.
Tja, dann brauchen wir nur noch ein Gehäuse das sich nicht gleich unter Hitzeeinfluss verzieht, Plexiglas war wohl die falsche Idee für die Demo.

Joa, isn schöner Artikel, gut erklärt, auch für Leute die sich nicht mit der Theorie dahinter so genau auseinander setzen wollen.
Klingt aber irgendwie so, als wäre der Artikel schon ein wenig älter und nicht erst vom 12.Juli.
Klingt aber auf jeden Fall recht zuverlässig, und da die Theorie mit der magnetischen Viskosität ja gewissermaßen als erwiesen gilt, warum sollte dann nicht Steorn es geschafft haben, das ganze praktisch anzuwenden.
Ja, zur Lizensierung, das wird mit Sicherheit noch ein heißes Thema werden, sollte der Orbo wirklich funktionieren.
Bei der Sache mit den Hobby Bastlern muss ich Panda definitiv recht geben, es gibt so viele fixe Leute, die aus nem halbwegs genauen Bauplan so einiges machen können. Und die Veröffentlichung unter einer modifizierten GPL halte ich für eine sehr vernünftige Sache, so macht Steorn seine Investoren glücklich und der Rest der Welt hat auch noch was davon…

Aktuell noch diese Aussage des CEO zum Thema Hobby-Bastler:

„people can go off and do this for themselves from a hobbyist level through to a commercial entity level“

Engadget Interview vom 17.7.07: http://tinyurl.com/yoptkn

Ich falle unter die Kategorie der Leute, die sowas kaum glauben können/dürfen/wollen, inkl. naturwissenschaftlichem Background usw. Nur kenne ich den Marketingleiter der Firma Steorn persönlich, er ist ein alter, guter Freund von mir aus meiner Zeit in Irland. Und ich habe ihn Anfang September nach 5 Jahren endlich mal wieder getroffen. Und ich kann eines versichern: was auch immer es ist, es ist kein (absichtlicher) Marketing-Trick. Er und seine Kollegen glauben daran und haben keinen Plan B in der Tasche.
(Und der Guiness-Verbrauch spielte dabei wohl schon auch eine Rolle, weil nur so findet man den Mut, gegen die religiöse Welt der Thermodynamik anzutreten 😉

Ich habe sogar eher Angst, dass Orbo tatsächlich Energie „erzeugen“ (oder aus bisher unbekannter Quelle ziehen) kann, weil das in den Händen der Menschheit neben der Lösung vieler Probleme auch die ultimative Zerstörung unseres Lebensraumes bedeuten könnte.
Daher bin ich hin- und hergerissen zwischen klassisch-anerzogenen Zweifeln und freidenkend-wohlwollendem Interesse, zwischen Angst vor uns überfordernder Technologie und Hoffnung auf die Lösung globaler Probleme. Spannend ist’s aber allemal…

Angeblich diskutieren im Orbo-Forum hunderte Experten die Technologie. Ein Login habe ich aber 2x erfolglos, und ohne Antwort, erbeten.

Da Steorn Aufträge von der Energiewirtschaft hat, gehe ich davon aus, dass es sich um die Ente einer Ente handelt: Der gut-finanzierte Versuch, das Thema „Freie Energie“ publikumswirksam als gescheitert darzustellen.

Auch die Geschichte, sie hätten die Technologie entdeckt auf der Suche nach unabhängigen Energiequellen für Videoüberwachungssysteme, riecht sehr seltsam.

Wenn eine Technologie schon an den Toleranzen von Magnetlagern scheitern soll, nun ja…

Vernünftige, funktionierende Energietechnologie mit weltveränderndem Potential ist längst da, mein Eindruck ist, das Stories wie Orbo davon und von ähnlichem ablenken sollen: http://www.magnegas.com/

@nunja

Steorn hat ganz sicher keine Aufträge von der Energiewirtschaft. Die haben alle bisherigen Geschäftstätigkeiten vor etwa 3 Jahren eingestellt und widmen sich nur noch Orbo. Finanziert wird das durch private Investoren aus Irland (größtenteils Bauern, die wohl durch die explodierenden Grundstückspreise in Irland zu etwas Geld gekommen sind), seit der Einrichtung der „Jury“ wird aber kein weiteres Eigenkapital aufgenommen, bis die Technologie validiert wurde.
Die lenken von nichts ab, die arbeiten für niemand anderes, die machen tatsächlich genau das, was sie sagen (ob es wirklich funktioniert mal dahingestellt, aber der Gründer von Kinetron aus Holland hat den Effekt ja schon reproduzieren können).
Also hier ist 100%ig keine Verschwörungstheorie am Start…

Aus dem Engadget-Interview mit dem CEO:

„Do you think that this will end the world’s energy crisis?

I don’t… I mean… My own background just to explain to you is providing technology into the [Nuclear, Oil] and gas industries. So I know the energy industry pretty well.“

http://www.steorn.com/news/coverage/?id=1121

Ich weiß es natürlich nicht, aber eine Sache wie die Kinetica-Demo so grandios und inkompetent zu versieben, das sieht mir nach Vorsatz aus.

Time will tell…

Übrigens: Über Google habe ich zufällig gefunden, dass das sogenannte Entwicklerforum auch ohne Login gelesen werden kann: http://www.steorn.com/forum

Selbst die Beiträge dort erscheinen eher so, als hätte sie sich jemand in monatelanger Kleinarbeit aus den Fingern gesaugt…

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