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Gut zu Vögeln? – Spicebird, Songbird, Instantbird [Software]

Die Vögel erobern den Desktop, so scheint es fast. Jede Woche erblickt ein neues kleines Vögelchen die Welt und die meisten davon mit vielversprechenden Zielen. Drei davon werden nun hier mal ins rechte Licht gerückt: Der vielleicht schon einigen bekannte Songbird – das Musik-Browser-Synergie-Wunder. Instantbird, der Instant-Messenger, den ich vor einiger Zeit schon einmal hier zu Gast hatte. Und das (zumindest für mich) neueste Kind, Spicebird. Ein, wie die anderen beiden auf Mozilla-Technologie aufbauender, hoffnungsvoller Outlook-Konkurrent.

Und das beste: Alle drei sind erstens OpenSource und zweitens jeweils für Linux, MacOSX und Windows zu haben!

Eines noch vorweg: Alle drei Kandidaten befinden sich noch in der Betaphase (zum Zeitpunkt dieses Artikels: Songbird V0.5; Instantbird V0.1.1 und Spicebird V0.4) und sind noch nicht für den Produktiveinsatz zu empfehlen, laufen aber größtenteils schon so stabil, dass sie für den Heimgebrauch durchaus zu gebrauchen sind. Doch zu Sache:

Songbird

Das Aussehen dieses kleinen Vögelchens erinnert im ersten Moment sehr an Apples iTunes und lässt sich auch sehr ähnlich bedienen. Neben dem Verwalten und Anhören von Musik bietet Songbird noch die Möglichkeit im Internet zu Surfen. Der Sinn mag sich einem vielleicht nicht sofort erschließen, aber zusammen mit der Add-On-Funktion, die wir ja schon aus Firefox und Thunderbird kennen, bieten sich hier unendliche Möglichkeiten, was das Suchen, Anhören und letztendlich auch das Kaufen von Musik im Internet betrifft. So lassen sich zum Beispiel über Add-Ons Musik-Download-Portale oder Streaming-Dienste wie Deezer oder last.fm einbinden.

Da sich die Software noch im Beta-Stadium befindet, finden sich natürlich erst einige Erweiterungen im Fundus, aber das sollte und wird sich mit steigender Bekanntheit ändern. Denn eins hat Songbird definitiv, und das ist Potential.

Die Bedienung wirkt schon jetzt sehr gut durchdacht und ausgereift. Das Standard-Design gefällt mir persönlich sehr gut, kann aber durch sogenannte Feathers (=Themes) verändert werden, von denen sich auch schon einige auf der Add-On Seite angesammelt haben.

Fazit:

Songbird macht einen sehr guten Eindruck. Mit frischen Ideen und Mozilla im Rücken mischen die Jungs von Pioneers of the Inevitable den Musik-Player-Markt gewaltig auf und wenn die Software im stabilen Zustand nur die Hälfte von dem hält was sie jetzt schon verspricht, dann sieht so vielleicht die Zukunft der digitalen Musik aus (Ok, Ok, das war vielleicht etwas polemisch, zugegeben…). Wir sehen uns dann da!

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Instantbird

Der nächste Überflieger, ist eigentlich noch gar keiner. Da fehlen definitiv noch einige Federn damit sich Instantbird mit den großen der Branche messen kann. Aber auch hier ist einiges an Potential zu erkennen: Als Unterbau dient wie schon gesagt Mozilla Technologie, Vorraussetzung für das einfache Erstellen von Add-Ons. Die Instant-Messaging-Funktionen stellt die libpurple (bekannt aus Pidgin) bereit wodurch sofort die ganze Bandbreite an Protokollen zur Verfügung steht.

Die noch sehr frühe Version 0.1.1 bietet bisher nur rudimentäre Funktionen, so fehlt zum Beispiel noch eine Möglichkeit zur Änderung des Status des Users (Away, Invisible…) und auch sonst wirkt Instantbird mehr wie ein halbes Hähnchen. Aber: Harren wir der Dinge die da kommen. Und ich hoffe das tun sie auch…

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Spicebird

Dritter Federträger im Bunde ist Spicebird, eine PIM-Suite, die zum Angriff auf Outlook und Konsorten bläst. Spicebird kann definitiv als eierlegende Wollmilchsau bezeichnet werden und wenn man sich die Roadmap so anschaut, dann sollte bald möglichst jemand eine Steigerung für „eierlegende Wollmilchsau“ finden, denn der Begriff wird dann nicht mehr genügen. Mail, Kalender, Kontakte, RSS-Reader, Instant-Messaging per Jabber und das sind nur die Sachen die in der Beta 0.4 schon integriert sind…Später sollen noch eine Dokumentenverwaltung und hört, hört ein Exchange-Connector folgen. Man darf also gespannt sein auf die zukünftigen Versionen von Spicebird.

Unter der Haube des Gewürzvögelchens arbeitet, wie sollte es anders sein, ein Mozilla-Produkt: Thunderbird. Bietet sich an, da Thunderbird als Mail-Application alleine schon ziemlich regelt.

Sehr gut gefallen hat mir der Home-Screen, der sich beliebig gestalten und an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt. Erinnert sehr an iGoogle das ganze. Man kann sich dort seine eigene Mischung aus Mail-Inbox, Kalender, To-Do-Listen und RSS-Feeds anlegen und hat schon beim „reinkommen“ alles im Blick (oder halt eben gerade nicht 😉 ).

Der auf Mozillas Sundbird basierende Kalender, lässt sich einfach und intuitiv bedienen, bietet neben einem Quickadd-Feature auch Drag’n’Drop für Kalender-Events. Und natürlich Unterstützung für im Netzwerk/Internet abgelegt Kalender wie zum Beispiel GoogleCalendar.

Grosser Vorteil von Spicebird ist, wie bei den anderen beiden Vögelchen, die Erweiterbarkeit durch Add-Ons. Das verspricht einen enormen Mehrwert dieser Applikation für die Zukunft.

Fazit:

Wenn man rein die Featureliste betrachtet, möchte man meinen das Spicebird sehr überladen ist. Deshalb ist man zunächst überrascht vom aufgeräumten Eindruck, den Spicebird macht. Keine Spur von Vollgestopft und alles wirkt als wäre es am rechten Platz. Hoffentlich lässt sich diese „Leichigkeit“ bis zum Final-Release beibehalten, denn dann müssen sich andere PIMs warm anziehen.

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The End

Das soll es nun erstmal gewesen sein mit Fliegetieren. Wenn die drei erstmal richtig ins Fliegen kommen, sehe ich keinen Grund sie nicht wenigstens mal zu testen. Am schwierigsten schätze ich den Weg ein, den Instantbird vor sich hat, denn die Konkurrenz ist groß und auf Zack.

Songbird bietet einige neue Ideen, die Lust auf mehr machen und wenn sie weiterhin so konsequent durchgesetzt werden gut ankommen sollten.

Spicebird macht Hoffnung auf eine PIM-Suite aus einem Guss, deren Schwanzfedern sich die Konkurrenz nur von weitem ansehen kann. Hoffentlich landet das ganze nicht in irgendeinem Feature- oder Lizenzgrab…

P.S.: Wie vielleicht zu merken ist, habe ich mich mit Kritik zurückgehalten. Das nur, weil alle drei noch im Betastadium sind. Da sind Fehler und Ungereimtheiten normal, weshalb ich mich meist auf die positiven Aspekte beschränkt habe.

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