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Platte platt? Datenrettung mit ddrescue und grml!

spinning hdd
Jaja, die Festplatte, Speicherplatz günstig wie nie zuvor. Aber die Backups, da haperts bei den meisten…mal ehrlich, wer von euch macht sie regelmäßig? Und wenn dann mal einer der Magnet-Speicher kaputt geht? Alles weg? Zum Glück sind Totalausfälle von der einen auf die andere Sekunde nicht die Regel, meist kündigt sich ein Festplattendefekt vorher, manchmal lautstark durch unübliche Geräusche, manchmal durch ein nicht mehr startendes Betriebsystem, an.

Was aber tun wenn einige Sektoren der Platte nicht mehr lesbar sind, die Platte, bzw. Partition, nicht mehr zu lesen ist unter Windows? Na klar, die Lösung heißt Linux-Live-CD. Rein damit, schnell gebootet, externe USB-Platte ran, und dann? Einfach rüberkopieren? Geht meist nicht mehr, wenn defekte Sektoren vorhanden sind.

Womit also möglichst viele Daten von der Platte retten. Ganz einfach: Mit ddrescue! Einige von euch kennen sicherlich dd zum anfertigen einer 1:1 Kopie einer Festplatte auf eine andere. Problem: Das Programm bricht bei Fehlern ab, zum Beispiel bei defekten Sektoren. Deshalb hat ein findiger Mensch ddrescue geschrieben. Das macht im Prinzip das selbe wie dd, bricht allerdings bei Fehlern nicht ab und bringt einige Verbesserung in Sachen Performance und Usability mit. Ein großer Vorteil: Solltet ihr den Kopiervorgang mal unterbrechen müssen, kann er wieder aufgenommen werden!

Wie funktioniert ddrescue? Ganz einfach:
ddrescue /dev/partition /media/usb/partition.image
Tatsache das reicht schon. Und wenn der Vorgang unterbrochen wird? Einfach den selben Befehl nochmal, die angelegte Image-Datei wird nicht überschrieben, sondern weitergeschrieben.

grml logoSaupraktisch, aber auf welcher Live-CD ist ddrescue vorhanden? Kenne bisher (Falls euch eine einfällt bitte Bescheid sagen!) nur eine, meine Lieblings-Live-CD sozusagen: grml – Kein aufgeblasenes Desktopsystem auf CD, sondern eher was für Puristen, die aber Wert auf eine Vielzahl von Tools legen. In der Regel bewegt man sich in der Shell (zshell natürlich) auf der grml-CD, aber es sind auch einige Window-Manager mit dabei (fluxbox zum Beispiel).

Bild: alpha six via flickr

4 Antworten auf „Platte platt? Datenrettung mit ddrescue und grml!“

Ich kenne zwar grml nicht, bevorzuge für solche Arbeiten jedoch das trinitry-rescue-kit, welches man auf http://trinityhome.org bekommt. Diese Live-CD hat jede Menge an Auswahl betreffend Rescue-Software dd_rescue/ddrescue/dd-rhelp, clamav, chntpw, ntfs-3g usw. usf.. Auch die Boot-Optionen sind sehr großzügig gewählt, u.a. kann man das ganze System beim Booten in den RAM laden.

mfg harald

naja, im Endeffekt ist es natürlich egal, von welcher Live-CD man das ganze macht.
Hab mir mittlerweile auch trinity-rescue-kit mal angeschaut, scheint ganz brauchbar zu sein, aber ich denke ich werde trotzdem bei grml bleiben. Was mich vor allem überzeugt ist die gute Unterstützung auch für neuere Systemkomponenten und die vielen Skripte, die man auf sonst keiner Live-CD findet…
Aber wie gesagt, jedem das seine!!

GRML ist toll!
Es gibt ja ansonsten wenig gute Sachen aus Österreich (kleiner Spaß!)

Ich nutze GRML für Demo Zwecke in meinen Unterrichten als IT-Dozent.
Gerade im Bereich der vorkonfigurierten Daemons (aka POSTFIX, SAMBA, VSFTP und OpenLDAP) sowie das OpenSSL-Framework, dabei ist GRML eine echte Hilfe.

Ich habe zwar eine Zeit lang diverse Knoppix Systeme remastert und auf meine Anforderungen angepasst, dass kostet aber echt viel Zeit. Lange vor GRML nutzte ich noch INSERT-Live-CD für forensische Zwecke, das die lief auch prima, ist aber in der Entwicklung stehen geblieben.

Noch eins, es gibt zwei ddrescue. zum einen ddrescue und zum anderen dd_rescue. Nicht nur der Unterstrich, sondern auch die Software ist unterschiedlich.

Grüße

Torsten

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